Die Wärmepumpe soll insbesondere bei privaten Häusern ein wichtiger Baustein für die Wärmewende sein. Dabei ist der Wärmepumpe zuletzt die Luft ein wenig ausgegangen. Der Absatz ist deutlich zurückgegangen. Der Grund: Viele Menschen sind verunsichert. Die Kommunikation rund um die Wärmepumpe und speziell das Gebäudeenergiegesetz waren alles andere als optimal für die Verbraucher. Ob bewusst oder unbewusst: Der Ruf der Wärmepumpe hat durch die meist unsachlich geführte öffentliche Debatte sehr gelitten. Zu Unrecht, wie die Experten immer wieder betonen. Daher schauen wir uns das genauer an. Wir bringen die Sachlichkeit zurück.

Warum die Wärmepumpe besser ist als ihr Ruf

Trotz ihrer zahlreichen Vorteile kursieren über Wärmepumpen immer noch einige Missverständnisse und Mythen.

Mythos 1: Wärmepumpe nur für Neubau

Viele Menschen glauben, dass Wärmepumpen nur in Neubauten sinnvoll sind oder bei sehr kalten Temperaturen nicht effektiv arbeiten. Diese Annahmen sind jedoch veraltet und beruhen auf früheren Technologien. Moderne Wärmepumpen sind hocheffizient und arbeiten selbst bei Minusgraden zuverlässig. Moderne Wärmepumpen sind mittlerweile sogar in Bestandsbauten sehr gut einsetzbar, wie Prof. Dr. Michael Schaub von der Hochschule Coburg jüngst in unserem Podcast verriet. “Moderne Wärmepumpen schaffen +70°C 🌡️Wassertemperatur bei -10°C ❄️ Außentemperatur”, sagt Schaub. Dies reiche aus für die allermeisten Bestandsgebäude. Dies gilt auch für Gebäude mit Heizkörpern. Hier kannst du das ganze Gespräch mit dem Professor für Energieeffiziente Gebäudetechnik hören.

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Michael Schaub, Professor für Energieeffiziente Gebäudetechnik im lekker Energie Podcast “Aufgeladen”

Mythos 2: Wärmepumpen sind laut

Der Glaube, dass Wärmepumpen laut sind, ist tatsächlich größtenteils ein Mythos. Moderne Wärmepumpen sind in der Regel so konzipiert, dass sie sehr leise arbeiten, insbesondere die Modelle, die für den Einsatz in Wohngebieten entwickelt wurden. Die Lautstärke einer Wärmepumpe hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: dem Typ der Wärmepumpe und ihrer Installation.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Außenluft als Wärmequelle nutzen, haben einen Ventilator, der Geräusche verursacht, aber moderne Geräte sind in der Regel so konstruiert, dass die Schallbelastung minimal ist. Der Geräuschpegel moderner Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt in der Regel bei etwa 35 bis 55 Dezibel (dB), was mit einem leisen Gespräch oder einer ruhigen Umgebung vergleichbar ist. Auch durch eine geschickte Platzierung der Außeneinheit, etwa mit ausreichend Abstand zu Wohnräumen oder schallisolierenden Maßnahmen, kann der Geräuschpegel weiter gesenkt werden.
  • Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel noch leiser, da sie ohne externe Lüfter arbeiten. Diese Systeme nutzen Erdwärme oder Grundwasser und verursachen praktisch keine hörbaren Geräusche außerhalb des Hauses.

Insgesamt sind Wärmepumpen mit den richtigen Installationen und modernen Technologien so leise, dass sie kaum auffallen. Der Mythos der lauten Wärmepumpe stammt oft aus älteren oder schlecht installierten Systemen, die bei aktuellen, hochwertigen Modellen kein Problem mehr darstellen.

Mythos 3: Wärmepumpe = hohe Kosten

Auch die Angst vor hohen Stromkosten ist unbegründet, da Wärmepumpen durch ihren hohen Wirkungsgrad und die Nutzung von Umweltenergie in der Regel deutlich günstiger im Betrieb sind als fossile Heizsysteme. Zudem gibt es attraktive Förderungen und Tarife für Wärmepumpenstrom, die die Betriebskosten weiter senken.

Wärmepumpe: Genau jetzt sehr spannend für Hausbesitzer

Die Wärmepumpe ist besser als ihr Ruf und bietet eine zukunftssichere, umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung für die Heizwende. Und was für viele Hausbesitzer wirklich spannend ist: Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Umstieg auf eine Wärmepumpe.