Wer schon einmal einen Stromausfall hatte, wird sich gut erinnern können: Ohne Strom läuft kein Kühlschrank. Denkste! Wir zeigen dir, wie du eine praktische Kühlbox ohne Strombedarf ganz einfach selbst bauen kannst.
Unglaubliche 1,3 Milliarden Menschen weltweit leben noch immer ohne Strom aus der Steckdose. Für sie ist der Griff nach einer gekühlten Wasserflasche aus dem Kühlschrank an heißen Tagen undenkbar, zumal der größte Teil von ihnen im globalen Süden lebt. Doch wo Menschen leben, entstehen immer auch unglaubliche Ideen. Getreu dem Motto: Not macht erfinderisch. So erfand ein Hochschullehrer aus Nigeria eine stromlose Lösung zur Kühlung von Lebensmitteln, die jeder ganz einfach nachbauen kann.
Schritt 1 : Töpfe besorgen
Wirf zunächst mal einen Blick in den Garten oder auf den Balkon. Das Ziel: Zwei unterschiedlich große Tontöpfe. Sicherlich gibt es noch ein paar vertrocknete Kräutergartenanläufe oder Blumen, die des Topfes längst nicht mehr wert sind.
Der kleinere Topf wird am Ende deine Getränke oder Lebensmittel tragen, wähle ihn also entsprechend aus. Der größere Topf muss einen etwa drei Zentimeter größeren Umfang haben. Du wirst gleich sehen, warum.
Schritt 2 : Löcher stopfen
In den allermeisten Fällen wirst du Löcher am Boden deiner Tontöpfe finden. Diese brauchst du aber für die neue Aufgabe der Töpfe als Kühlboxwände nicht. Im Gegenteil, später wird sich unter anderem Wasser zwischen dem kleineren und dem größeren Topf befinden. Aber nass werden soll dein Essen ja auch nicht! Klebe die Löcher also sicher ab oder nutze einen Korken zum Abdichten.
Schritt 3: Mit Sand & Wasser befüllen
Jetzt schnappst du dir den größeren der beiden Töpfe und füllst ihn mit etwa 3 cm Sand. Genau so viel, dass der kleinere Topf am Ende mit dem oberen Rand auf der gleichen Höhe wie sein größerer Bruder kommt, wenn er auf dem Sand steht. Stimmt das so, füllst du nun auch die Ränder vorsichtig mit Sand. Anschließend befüllst du diese Sandummantelung mit kühlem Wasser. Immer wieder ein bisschen an alle Seiten geben und zwar so lange, bis der Sand kein Wasser mehr aufnimmt. Das ist die Kühlschicht, über die Wärme mithilfe des Wunders der Verdunstung nach außen abgegeben wird.
Schritt 4: Deckel drauflegen
Im Prinzip hast du jetzt schon deine Kühlbox. Doch wie sich das so gehört, wirst du sie abschließen wollen. Nimm dazu einfach ein stinknormales Küchentuch und feuchte es leicht an. Das legst du dann als Deckel auf die ganze Installation und wartest am besten etwa eine Stunde, bis der erste Kühleffekt eingetreten ist. Du kannst das entweder mit einem Thermometer messen oder hältst deine Hand hinein. Das ganze funktioniert prima, solange du deinen stromlosen Kühlschrank nicht in der prallen Sonne stehen lässt.
Schritt 5: Deine Sachen kühlen
Tja, nun kann es eigentlich losgehen: Lege deine Getränke, das Gemüse oder die Bratwürste in das Innere und erfreue dich an lang anhaltender Frische! Wenn du draußen bist, kannst du diesen Kühlschrank auch wunderbar im Anschluss mit reinnehmen und in der Küche aufstellen. Dort wird sich das Obst im Sommer immer angenehm frisch halten und ist darüber hinaus vor dem Zugriff allzu lästiger Fliegen geschützt. Zwei Fliegen mit einer Kla… Äh mit einem Kühlschrank!
Wie viel Strom verbraucht mein Kühlschrank?
Bei der ganzen Bastelei und der angenehm kühlenden Wirkung unseres neuen Kühlschranks, fragten wir uns natürlich, wie viel Strom eigentlich unser herkömmlicher Kühlschrank zu Hause in der Küche so verbraucht. Schließlich läuft der die ganze Zeit. Ein Beispiel: Ist dein Kühlschrank etwa 10 Jahre alt, verbraucht er wohl etwa um die 70 Euro im Jahr. Das zumindest ist der von Stiftung Warentest ermittelte Durchschnittswert. Mittlerweile gibt es immer wieder neue Energiesparklassen, der aktuell günstige Verbrauchswert liegt bei etwa 50 Euro im Jahr.
Den schnellsten und einfachsten Spareffekt erreichst du übrigens mit einem Stromanbieterwechsel. Hier kannst du deine Ersparnis berechnen. Mit günstigem Ökostrom von lekker sparst du nicht nur eine Menge Geld, sondern tust auch noch etwas Gutes für die Umwelt.
Ob man sich dann einen neuen Kühlschrank leisten sollte, hängt dabei nicht nur mit den Anschaffungskosten zusammen. Letztlich wird man sich, als ein, um die Umwelt besorgter Konsument auch fragen müssen, ob ständiger Neubau von Geräten und die Entsorgung nicht am Ende schädlicher sind.
Dennoch lohnt sich ein Blick auf den Verbrauch des eigenen Geräts, wenn der Gute schon sehr lange im Einsatz ist. Als praktische Messlatte gilt eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Alte Geräte können entweder verkauft oder müssen entsprechend in Wertstoffhöfen entsorgt werden. In der Regel kann man aber beim Händler darauf pochen, dass er das für einen übernehmen soll.
Vielleicht kannst du ja auch einfach ganz viele Kühlboxen aus alten Töpfen bauen. In nicht elektrifizierten Gegenden auf der Welt jedenfalls kommen die Leute wohl oder übel damit aus.