Saugroboter versprechen, die leidige Staubsauger-Arbeit komplett zu übernehmen? Aber schaffen sie das auch wirklich? Sind die kleinen Roboter in der Lage, alle Ecken zu erreichen, saugen sie kräftig genug und überwinden sie alle Hindernisse? Wir haben einige Modelle in den Vergleich gestellt, um den Überblick zu gewinnen.
Eines ist immer sicher: er kommt wieder. Staub ist ein leidiger Begleiter in jedem Haus oder Wohnung. Und egal wie gründlich man putzt, irgendwie vergisst man immer eine dieser kleinen Wölkchen. Und obwohl man Lob für seine Arbeit verdient hätte, weisen dich der Partner oder Besucher postwendend darauf hin, dass mal wieder saubergemacht werden müsse.
Wie verlockend dann doch die Vorstellung erscheint, dass dies alles mit einem Mal verschwinden könnte. Man nie wieder durch die Wohnung huschen müsste und alles einfach sauber ist. Für immer. Saugroboter versprechen nichts Geringeres als das. Ihre Mission ist klar: Die Wohnung erkunden, die beste Route auswählen um Staub, Härchen und Krümmelchen auf die Schliche zu kommen und das alles aufzufuttern. Ganz automatisch natürlich.
Wie ein Dackel warten sie dann in ihrer kleinen Station, die zum Aufladen der Batterien mit frischer Energie dient, auf das Lob des Besitzers. Toll gemacht, Robby! Man möchte ihn schon mal ein bisschen kraulen bei der Vorstellung, dass man sich gerade von der manuellen Reinigung des eigenen Fußbodens bewahrt hat.
Aber funktioniert das alles wirklich so, wie unsere Träume es uns verheißen? Also schaffen die kleinen Saugroboter auch Absätze, überwinden sie Stufen und werfen sie nicht am Ende teure Vasen um? Erreichen sie Dreck in unseren Ecken, wo er sich schließlich am liebsten versteckt? Erkunden sie die unbekannten Unterwelten unserer Betten, Sofas und Schränke auf eigene Faust und kommen auch wieder zurück? Verschwinden die Haare unserer Katzen, aber nicht die Katze selbst? Und was ist eigentlich, mit dem hartnäckigen Kleckser Tomatensauce auf unserem Küchenboden?
Es gibt genug Fragen und mindestens genauso viele Angebote. Zeit also, etwas Ordnung in die Welt der Saugroboter zu bekommen. Zunächst einmal können wir die kleinen Saugroboter in Gruppen sortieren, um sie in einen besseren Vergleich zu stellen:
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Günstige Saugroboter zur Beseitigung von Staub und Tierhaaren.
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Gute Saugroboter mit erweiterten Funktionen wie WiFi und Hindernisüberwältigung.
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Luxuriöse Saugroboter mit Hochleistungsmotor.
Diese drei Gruppen stellen freilich nicht nur eine Steigerung der Leistungsfähigkeit dar, sondern natürlich auch eine des Preises. Die kleinen Putzhelfer aus Gruppe 1 sind inzwischen für 100 bis 280 Euro zu haben, also noch in einem Rahmen für ein Geschenk, zu Weihnachten etwa. Sie sind in ihrer Leistungsfähigkeit jedoch eingeschränkt.
Bereits ab Gruppe 2 muss man mit Kosten um die 400 Euro rechnen, bekommt dafür aber auch eine verbesserte Funktionalität: Bessere Aufnahme von Dreck und Fernsteuerbarkeit per App. Saugroboter von besonders hoher Saugleistung sind in der Regel ab 800 zu haben. Wie sich Leistung und Funktionen in diesen drei Gruppen auswirken und für wen sich welche Geräteklasse lohnt, das schauen wir uns jetzt einmal im Detail an.
Ganz allgemein: Alles was du über Saugroboter wissen musst
Ganz egal, wieviel dein neuer Saugroboter kostet, einige Eigenschaften haben alle gemein. Die allermeisten Saugroboter arbeiten mit feinen Bürsten an der Unterseite und sie erkunden deinen Raum auf eigene Faust. In ihrem Inneren läuft eine Software, die den Raum in eine kleine Karte zeichnet und berechnet dann eine optimale Route. Super, wenn du deinen Saugroboter so einstellst, dass du dabei gerade nicht in der Wohnung bist.
Wenn du nämlich gerade zur Arbeit musst und schnell all deine Sachen zusammensuchst, während der Roboter gerade seine Tour durch deine Wohnung fährt, kann es zu witzigen Situationen kommen. Hoffen wir für dich, dass das Teil keine Kamera hat, wenn du mit einem Brötchen im Mund aus dem Fenster fällst, nachdem du über den kleine Saughelfer stolperst.
Der Dreck auf dem Weg des Roboters durch deine Wohnung gelangt automatisch in ein kleines Behältnis. Nach dem Reinigungsvorgang geht’s für den Roboter samt Dreck wieder zurück nach Hause. Denn fast jeder Saugroboter hat eine Ladestation, die er automatisch ansteuert, um den Akku wieder aufzuladen. Was du selbst tun musst: Ab und zu den Staubbehälter des Roboters herausnehmen und reinigen. Die kleinen Bürsten können in der Regel einige Male selbst gereinigt werden. Nach einer gewissen Zeit musst du sie die natürlich auch einmal ersetzten. Schau also gleich vorher, wie viel die Ersatzbürsten bei deinem Wunschgerät kosten.
Miss auf jeden Fall vorher alle Kanten, zum Beispiel die Türabsätze in deiner Wohnung und prüfe bei den Herstellerangaben, ob dein Gerät da drüber kommt. Sonst wird sich der Roboter mit seiner Hilfe auf einen Raum beschränken und du musst ihn wie eine kleine Schildkröte von Raum zu Raum tragen. Also: immer auf Höhenüberwindung achten, die wird in Millimetern angegeben.
Lohnt sich ein günstiger Saugroboter bis 150 Euro für Wohnungen mit Hartböden, der Staub und Tierhaare entfernt?
Wir stellen uns eine ganz normale Wohnung vor, Parkettboden und ein paar Teppiche und ein Sofa, auf dem es sich hauptsächlich die hauseigene Katze bequemt macht. Was dem günstigen Saugroboter jetzt nicht im Weg stehen darf: Türabsätze und Treppen. In der günstigen Geräteklasse musst du damit rechnen, dass die Saugroboter keine Fähigkeiten besitzen, diese Hindernisse zu überqueren.
Für Türabsätze haben teure Modelle kleine Vorrichtungen an der unteren Seite, mit der sie sich selbst leicht anheben können. Treppen werden bei den allermeisten Geräten automatisch erkannt, sodass die lieben Kleinen nicht herunterfallen. Zum Reinigen mehrerer Stockwerke müssen alle Saugroboter von Menschenhand ein Stockwerk transportiert werden.
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Günstige Modelle wie der Medion MD 18500 oder Eufy Robovac 11 kosten etwa 150 Euro und sind für leichte Saugarbeiten gut geeignet. Zu den unvermeidbaren Schwächen in dieser Preisklasse gehören Probleme mit festsitzender Dreck, etwa in Teppichen und fehlende Luxusfunktionen wie WLAN. Wer aber eine Wohnung auf einer Etage mit Parkettboden hat und Katzenhaare und Staubansammlungen loswerden will, der wird mit diesen Geräten weitgehend zufrieden sein.
Saugroboter, die auch Teppiche reinigen können und sich per App steuern lassen
Viele Kunden berichten von günstigen Saugrobotern, die mehrere Durchgänge brauchen für festsitzenden Staub und dir vor allem bei Teppichen mehr oder weniger kapitulieren müssen. Wie jedes Problem lässt sich aber auch dieses mit Geld lösen: wer nämlich zwischen 300 und 600 Euro für einen Saugroboter parat hat, der kann in aller Regel auch mit besseren Ergebnissen rechnen.
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Wichtig sind folgende Funktionen: WLAN zur Appsteuerung sowie eine gute Saugleistung, die über 20 Watt liegt. Und einstellbaren Saug-Grenzen, die Hersteller oft als „Virtual Barriers“ umschreiben. So kannst du zum Beispiel Zeitungen oder sonstige wertvolle Gegenstände, die auf dem Boden rumliegen, vor deinem Saugroboter beschützen. Zum empfehlen sind hier die Modelle Samsung VR7000, der AEG RX9 oder der Proscenic 790T.
Können teure Saugroboter um die 800 Euro wirklich jegliche manuelle Reinigung ersetzen?
Es ist ja auch ein wenig beruhigend zu wissen: ganz ersetzen können sie uns noch nicht. Roboter haben’s nicht so drauf wie wir, mit dem Reinigen zumindest. Wer seinen Saugroboter für mehrere Hundert Euro durch die Wohnung gleiten lässt wird auch beim teuersten Produkt noch Makel finden. Aber seien wir doch ehrlich: wer von uns ist schon perfekt? Ziemlich nah dran an der Perfektion sollen zumindest einige der folgenden Geräte sein, die mit richtigen Hochleistungsmotoren in einer Tour eigentlich alles makellos hinterlassen sollten und für die auch verschiedenste Böden wie Teppiche, Fliesen und Dielen kein Problem darstellen.
In Kauf nehmen für den besseren Motor musst du allerdings auch eine höhere Lautstärke, die du aber dank der Programmierung ganz easy umgehen kannst: einfach nicht zuhause sein, wenn der Saugroboter arbeitet. Ist dir das bewusst, wirf einmal einen Blick auf den Dyson 360Eye, den Kobold VR200 von Vorwerk oder den Samsung VR9200.
Saugroboter, die auch wischen können
Ja es gibt sie, die Roboter die auch beides können. Allerdings gehen hier die Meinungen auseinander: Der von uns in die Mittelklasse sortierte Proscenic 790T hat neben dem Saugmotor und seinen Bürsten auch kleine Läppchen an seiner Unterseite, die den Boden wischen können.
Allerdings lässt sich das natürlich nicht mit einem ordentlichen Wischmopp-Gang vergleichen, bei dem du besonders hartnäckige Stellen auch mal etwas härter abschrubbst. Du kannst dir dafür einmal ansehen, ob vielleicht ein Wischroboter dein Team zuhause komplettieren könnte. Vorwerk hat eine eigene Wischroboter-Produktreihe unter dem Namen Braava herausgegeben.
Fazit: Saugroboter können unsere Freunde werden, aber sie ersetzen uns nicht.
Wahrscheinlich jedenfalls ist, dass der Saugroboter der erste Roboter in unseren Haushalten sein könnte. Aber wohl nicht der letzte. Vielleicht gehörst du zu den Pionieren und eröffnest dem ersten automatischen Helfer schon heute deine Türe.
Wie wir für dich beschrieben haben, kannst du mit ein paar Hundert Euro tatsächlich den Staubsauger stehen lassen. Wer seine Wohnung allerdings immer absolut rein haben will oder haben muss, wie etwa Allergiker, der sollten diese wichtige Aufgabe vielleicht doch lieber dem eigenen Auge überlassen. Soweit wir wissen, gibt es jedenfalls noch keinen Saugroboter, der auf deine Schränke und Tische klettert und dort saubermacht.