Kennst du eigentlich die schlimmsten Stromfresser in deinem Haushalt? Welche Geräte sind besonders hungrig? Was sorgt für den hohen Verbrauch auf deiner Stromrechnung? Wir helfen dir diese Haushaltsgeräte zu finden, den Stromverbrauch zu reduzieren und bares Geld zu sparen.

Stromkosten im Haushalt senken

Wer freut sich nicht über ein bisschen gespartes Geld am Monatsende. Zum Glück geht das Sparen beim Strom sehr einfach. Um deine Stromkosten zu senken, hast du zwei Hebel. 1. Strompreis reduzieren: Niemand ist gezwungen, bei den teureren Stadtwerken zu viel Geld für Strom zu bezahlen. Zum Glück darfst du in Deutschland frei entscheiden, wer deinen Haushalt mit Strom beliefert. Suche dir einen günstigeren Stromanbieter, um deinen Strompreis zu reduzieren. Das geht ganz einfach und dauert nur fünf Minuten. 2. Stromverbrauch senken: Jede Kilowattstunde (kWh), die du nicht verbrauchst, reduziert deine Stromkosten. Aber wo gibt es bei dir zu Hause Einsparpotenziale? Wo sind deine Stromfresser im Haushalt?

So findest du die größten Stromfresser

Stromfresser Nr. 1: Wäschetrockner und Waschmaschine

Er ist für Familien mit Kindern eine große Hilfe im Haushalt. Bei hohen Wäschebergen kann man sich auf den Wäschetrockner verlassen. Aber er verbraucht auch eine ganze Menge Energie. Durchschnittlich liegt der Verbrauch bei 325 Kilowattstunden im Jahr. Das sind jährliche Kosten von etwa 100 Euro. Speziell bei Häusern und Wohnungen, die zur Feuchtigkeit und Schimmelbildung neigen, ist der Wäschetrockner dennoch sein Geld wert. Energie sparen kann man natürlich trotzdem. Indem man die Wäsche vorher gut schleudert, die Trommel voll belädt, ein sparsameres Programm wie „bügeltrocken“ auswählt, das Flusensieb nach jeder Trocknung reinigt und der Meister-Tipp: In den Sommermonaten die Wäsche so oft wie möglich draußen trocknen. Ob sich die Anschaffung eines Trockners grundsätzlich für dich lohnt, erfährst du hier. Bei der Waschmaschine empfiehlt es sich ebenfalls einmal auszurechnen, ob sich ein energieeffizienteres, neues Modell lohnt. Die Gleichung ist simpel: Je größer die Familie, desto mehr Waschgänge, desto höher der Stromverbrauch.

Sind Waschmaschine und Trockner Stromfresser? Das kann man berechnen. - Bild: pixabay
Sind Waschmaschine und Trockner Stromfresser? Das kann man berechnen. – Bild: pixabay

Stromfresser Nr. 2: Fernseher

Der Anteil der Geräte im Haushalt in der Kategorie Unterhaltungs-, Informations- und Kommunikationstechnik wird immer größer. Neben Handy, Computer, Laptop, Tablet und Co. steht hier der Fernseher stellvertretend für diese Kategorie. Zwar werden die Geräte immer energieeffizienter, doch werden sie auch immer größer und leistungsstärker. Logisch! Geräte mit einer großen Bilddiagonalen verbrauchen viel Energie. Ein großer Plasmafernseher zum Beispiel mit einer Bilddiagonalen von 100 Zentimetern hat einen Verbrauch von umgerechnet etwa zehn Cent pro Stunde. Da Plasma ohnehin eine überholte Technik ist, werden heute meist LED- oder LCD-Modelle verkauft. Der Verbrauch: 1,5 Cent in derselben Zeit.

Was kannst du also tun, um Energie zu sparen? Achte bei der Anschaffung neuer Geräte auf Energieeffizienz und wäge die Größe ab. Insgesamt kannst du bei Geräten der Kategorie Unterhaltungstechnik, darauf achten, dass der Stand-by-Modus ausgeschaltet ist. Das kann bis zu 36 Euro an Energiekosten jährlich verursachen. Auch ständig eingesteckte Ladegeräte von z.B. Smartphones verursachen einen kontinuierlichen Stromverbrauch. Ob sie gebraucht werden oder nicht. Faustregel: Ausstecken, wenn der Akku vollgeladen ist!

Im Haushalt gibt es immer mehr Unterhaltungstechnik. Ein Stromfresser kann der Fernseher sein. - Bild: Jannoon028 / Freepik
Im Haushalt gibt es immer mehr Unterhaltungstechnik. Ein Stromfresser kann der Fernseher sein. – Bild: Jannoon028 / Freepik

Stromfresser Nr. 3: Heizungspumpe

Wirf bitte auch mal einen Blick in deinen Keller. Ist deine Heizungspumpe älter als 10 Jahre, kannst du davon ausgehen, dass du einen der größten Stromfresser in deinem Haushalt gefunden hast. Durchschnittlich liegt der Verbrauch einer solch alten Heizungspumpe bei 500-800 Kilowattstunden (kWh), da sie durchgehend warmes Wasser umwälzt. Das benötigt viel Energie. Die Lösung wäre die Erneuerung der Heizungspumpe. Anders als alte Pumpen, regulieren Heizungspumpen mit moderner Technik selbständig Wasserdruck und Leistung. Sie richten sich nach dem Bedarf. Im Sommer kann sie sich sogar ganz abschalten. Die bedarfsgerechte Steuerung senkt den Stromverbrauch erheblich. Du sparst: ca. 150 Euro im Jahr.

Ein Stromfresser versteckt sich oft im Heizungskeller: Die Heizungspumpe
Ein Stromfresser versteckt sich oft im Heizungskeller: Die Heizungspumpe

Stromfresser Nr. 4: Durchlauferhitzer

Das Erwärmen von Wasser bringt einen hohen Energiebedarf mit sich. Darum begib dich bitte mal in dein Badezimmer. Erhitzt du dein Wasser mit einem Durchlauferhitzer, so hast du ein Gerät gefunden, das den Titel „Stromfresser“ in deinem Haushalt wirklich verdient. Etwa 500 Kilowattstunden (kWh) Strom verbraucht eine Person mit einem Durchlauferhitzer jährlich, um warmes Wasser zu nutzen. Da kommt bei einem Mehrfamilienhaushalt einiges zusammen. Was kannst du tun, um den Stromverbrauch zu senken? 1. Beim Händewaschen brauchst du kein warmes Wasser. Kaltes Wasser und Seife genügt. 2. Bitte wirf einen Blick auf die Grundeinstellungen des Geräts. 39 Grad Celsius Wassertemperatur reichen aus. 3. Regelmäßiges Entkalken verhindert Kalkablagerungen. 4. Wassersparende Duschköpfe helfen dir den Wasserverbrauch zu reduzieren. Du sparst: 30% deiner Stromkosten mit einem modernen Gerät.

Ein klassischer Stromfresser im Haushalt: Der Durchlauferhitzer - Bild: iStock
Ein klassischer Stromfresser im Haushalt: Der Durchlauferhitzer – Bild: iStock

Stromfresser Nr. 5: Kühlschrank und Gefrierschrank

Welches Gerät ist jeden Tag rund um die Uhr für dich im Einsatz? Richtig! Der Kühlschrank. Und eben weil das Gerät ständig in Betrieb ist, solltest du darauf achten, einen Kühlschrank mit einem geringen Stromverbrauch zu haben. Es empfiehlt sich, alte Geräte gegen Kühlschränke der Energieeffiziensklasse A+ oder besser, bzw. Klasse A nach neuen Energieeffizinezklassen auszutauschen. Konkret heißt das: Ein alter Kühlschrank verbraucht rund 250 Kilowattstunden pro Jahr, effiziente Geräte dagegen nur etwa 65 kWh. Du sparst im Jahr also rund 50 Euro. Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren kann man rund 700 Euro sparen. Sparsame Geräte gibt es schon für rund 400 Euro. Du sparst: ca. 50 Euro im Jahr. Du kannst übrigens den Stromverbrauch deines Geräts ebenfalls reduzieren, indem du es regelmäßig abtaust (und reinigst). Zudem ist das auch hygienischer. Hier erfährst du, wie man einen Kühlschrank richtig abtaut. Vermeide zudem das Aufstellen deines Kühlgeräts neben einer Wärmequelle wie Heizung, Herd oder Backofen. Ist ja logisch! Gleiches gilt übrigens für Gefrierschränke. Die Meisten haben ohnehin ein Kombigerät. Vielleicht gehört die Zukunft aber auch den smarten Kühlschränken.

Im Dauerbetrieb! Ein alter Kühlschrank kann ein Stromfresser sein.
Im Dauerbetrieb! Ein alter Kühlschrank kann ein Stromfresser sein.

Stromfresser Nr. 6: Elektroherd

Auch beim Kochen wird viel Strom verbraucht. Natürlich kannst du regelmäßig auswärts essen, bzw. Essen bestellen. Das mindert sicherlich deine Stromkosten, belastet dein Haushaltsbudget aber an anderer Stelle. Daher ist das keine Lösung. Mit den Anschaffung von hochwertigem Kochgeschirr oder ein paar Regeln wie dem Verwenden der richtigen Topfgröße, oder der Nutzung von Restwärme, lassen sich die Kosten aber durchaus noch senken. Günstiger wird es ebenfalls beim Kochen mit einem Induktionsherd oder sogar beim Kochen mit Gas.

Stromfresser Elektroherd - Bild: pixabay
Stromfresser Elektroherd – Bild: pixabay

Stromverbrauch beim Kauf von Neugeräten: Achte auf die Klasse

Die neuen Die neuen Energieeffizienzklassen - Bild: pixabay
Die neuen Energieeffizienzklassen – Bild: pixabay

Bei einem Neuerwerb solltest du natürlich auf einen geringen Stromverbrauch Wert legen. Die sogenannten Energieeffizienzklassen geben dir eine grobe Orientierung. Sei dennoch achtsam. Diese Energielabel standen zuletzt immer wieder in der Kritik. Die Stiftung Warentest moniert beispielsweise, dass die Label für unterschiedliche Produktgruppen nicht einheitlich waren. Der Gesetzgeber hat hier nachgebessert. Im März 2021 wurden vereinfachte Energieeffizienzklassen eingeführt.

Stromverbrauch: Kosten berechnen

Wenn du weißt, was bei dir die Elektrogeräte mit dem höchsten Stromverbrauch sind, kannst du vielleicht die ein oder andere kWh einsparen. Natürlich lassen sich die oben aufgelisteten Stromfresser und Energiespartipps nicht eins zu eins auf jeden Haushalt übertragen. Wenn du ganz sicher gehen möchtest wie energiehungrig deine Geräte sind, kannst du den tatsächlichen Verbrauch mit einem Strommessgerät herausfinden. Bekommst du schon für ca. 10 Euro im Handel. Und hier erfährst du, wie man den Stromverbrauch, bzw. die Kosten ausrechnet. Am einfachsten spartst du übrigens dein Geld mit einem günstigen Stromanbieter. Das dauert nur 5 Minuten. Viel Spaß beim Stromsparen.