Die Wärmepumpe soll insbesondere bei privaten Häusern ein wichtiger Baustein für die Wärmewende sein. Dabei ist der Wärmepumpe zuletzt die Luft ein wenig ausgegangen. Der Absatz ist deutlich zurückgegangen. Der Grund: Viele Menschen sind verunsichert. Viele Kommentare und Aussagen zum Thema Wärmepumpe in den vergangenen Monaten und Jahren waren schlichtweg falsch, veraltet und populistisch. Ob bewusst oder unbewusst: Der Ruf der Wärmepumpe hat durch die meist unsachlich geführte öffentliche Debatte sehr gelitten. Zu Unrecht, wie die Experten immer wieder betonen. Daher schauen wir uns fünf typische Wärmepumpen-Mythen einmal genauer an. So bringen wir die Sachlichkeit zurück ins Thema.
Warum die Wärmepumpe besser ist als ihr Ruf
Trotz ihrer zahlreichen Vorteile kursieren über Wärmepumpen immer noch einige Missverständnisse und Mythen.
Mythos 1: Wärmepumpe nur für Neubau
Viele Menschen glauben, dass Wärmepumpen nur in Neubauten sinnvoll sind oder bei sehr kalten Temperaturen nicht effektiv arbeiten. Diese Annahmen sind jedoch veraltet und beruhen auf früheren Technologien. Der technische Sprung in den letzten Jahren war enorm. Moderne Wärmepumpen sind hocheffizient und arbeiten selbst bei Minusgraden zuverlässig. Und Wärmepumpen sind mittlerweile sogar in Bestandsbauten sehr gut einsetzbar, wie Prof. Dr. Michael Schaub von der Hochschule Coburg jüngst in unserem Podcast verriet. „Moderne Wärmepumpen schaffen +70°C 🌡️Wassertemperatur bei -10°C ❄️ Außentemperatur“, sagt Schaub. Dies reiche aus für die allermeisten Bestandsgebäude. Dies gilt auch für Gebäude mit Heizkörpern. Hier kannst du das ganze Gespräch mit dem Professor für Energieeffiziente Gebäudetechnik hören.
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Michael Schaub, Professor für Energieeffiziente Gebäudetechnik im lekker Energie Podcast „Aufgeladen“
Mythos 2: Wärmepumpen sind zu laut für ein Wohngebiet
Der Glaube, dass Wärmepumpen laut sind, ist tatsächlich größtenteils ein Mythos. Moderne Wärmepumpen sind in der Regel so konzipiert, dass sie sehr leise arbeiten, insbesondere die Modelle, die für den Einsatz in Wohngebieten entwickelt wurden. Die Lautstärke einer Wärmepumpe hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab: dem Typ der Wärmepumpe und ihrer Installation.
Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Außenluft als Wärmequelle nutzen, haben einen Ventilator, der Geräusche verursacht, aber moderne Geräte sind in der Regel so konstruiert, dass die Schallbelastung minimal ist. Der Geräuschpegel moderner Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt in der Regel bei etwa 35 bis 55 Dezibel (dB), was mit einem leisen Gespräch oder einer ruhigen Umgebung vergleichbar ist. Auch durch eine geschickte Platzierung der Außeneinheit, etwa mit ausreichend Abstand zu Wohnräumen oder schallisolierenden Maßnahmen, kann der Geräuschpegel weiter gesenkt werden.
Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel noch leiser, da sie ohne externe Lüfter arbeiten. Diese Systeme nutzen Erdwärme oder Grundwasser und verursachen praktisch keine hörbaren Geräusche außerhalb des Hauses.
Insgesamt sind Wärmepumpen mit den richtigen Installationen und modernen Technologien so leise, dass sie kaum auffallen. Der Mythos der lauten Wärmepumpe stammt oft aus älteren oder schlecht installierten Systemen, die bei aktuellen, hochwertigen Modellen kein Problem mehr darstellen.
Mythos 3: Wärmepumpe = hohe Kosten
Auch die Angst vor hohen Stromkosten ist unbegründet, da Wärmepumpen durch ihren hohen Wirkungsgrad und die Nutzung von Umweltenergie in der Regel deutlich günstiger im Betrieb sind als fossile Heizsysteme. Zudem gibt es attraktive Förderungen und günstige Tarife für Wärmepumpenstrom, die die Betriebskosten weiter senken. Besonders unter Berücksichtigung der CO2-Bepreisungen, die durch den europäischen Emissionshandel kommen werden. Gas und Öl werden ab 2027 also deutlich teurer. Es gibt aber noch zusätzliche Faktoren, die das Heizen mit Gas teurer machen: Mit jeder verbauten Wärmepumpe, fehlt ein Abnehmer im Gasnetz. Da die Netzentgelte durch alle Teilnehmer geteilt werden, steigen sie künftig an. Je weniger Verbraucher, desto höher die Netzentgelte. Manche Netzbetreiber haben sogar angekündigt, Teile des Gasnetzes ab 2035 gar nicht mehr weiter zu betreiben (Beispiele: Mannheim und Stuttgart). Auf lange Sicht lohnt sich also die Investition in eine Wärmepumpe.
Mythos 4: Eine Wärmepumpe geht nur bei Fußbodenheizung
Für den Einsatz einer Wärmepumpe ist eine Fußbodenheizung nicht nötig. Wärmepumpen funktionieren auch hervorragend mit Heizkörpern, wenn man es richtig macht. Insbesondere die gusseisernen alten Heizkörper sind bestens für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet. Als Faustregel gilt, je mehr Fläche ein Heizkörper hat und je dicker ein Heizkörper ist, desto effizienter kann die Wärmepumpe arbeiten.
Mythos 5: Eine Geothermie-Wärmepumpe ist immer besser als eine Luft-Wärmepumpe
Luft-Wärmepumpen können genauso oder effizienter sein als Geothermie-Wärmepumpen. Davon abgesehen ist die Bohrung oder das Verlegen von Erdkollektoren meist sehr kostenintensiv. Hohe Investitionen und aufwändige Erdarbeiten wären notwendig. Zudem ist das Klima in den weitesten Teilen Deutschlands so mild, dass Luft-Wärmepumpen auch im Winter größtenteils effizient arbeiten können. An den wenigen Tagen oder Nächten, in denen das Thermometer unter -10°C fällt, ist eine Wärmepumpe nicht mehr so effizient. Klar. Aber das kommt selten vor. Im Jahresmittel ist die Effizienz beeindruckend.
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